Blaubeeren im Kübel anbauen

Blaubeeren gehören zu unseren liebsten Früchten im Garten. Sie sind nicht nur super gesund sondern sie schmecken auch einfach großartig. Besonders unser Sohn fährt total auf sie ab und konnte schon mit einem Jahr die Frage “Willst du Blaubeeren essen?” mit “Ja!” beantworten. Im Garten ist er dann auch zielstrebig auf die Büsche zugekrabbelt. Da wir im Garten jedoch nicht über die notwendige, saure Erde verfügen, haben wir uns dazu entschlossen, Blaubeeren im Kübel anzubauen.

Den richtigen Kübel wählen

Wir haben seit 2018 Blaubeeren bei uns im Garten, weswegen ich behaupten würde, dass wir uns recht gut damit auskennen. Trotzdem habe ich für diesen Beitrag recherchiert und bin auf ziemlich verrückte Werte gestoßen. Dort ist von 20L Kübeln die Rede, in die man die Pflanzen setzen soll. Dem muss ich vehement widersprechen, denn Blaubeeren werden, je nach Sorte, richtig groß. Auch unsere “kleinsten” haben inzwischen 1,5m erreicht und wenn man diese in einen 20L Kübel gequetscht hätte, würde dieser inzwischen nur noch aus Wurzeln bestehen.

Unsere Empfehlung ist daher: mindestens 60L besser 90L!

Hierbei bieten sich unserer Erfahrung nach Maurerkübel an. Diese sind ziemlich günstig (6,99 EUR für 60L im Globus Baumarkt (Stand April 2023)) im Baumarkt zu bekommen, witterungsfest und somit extrem langlebig. Ja, sie stinken anfangs immer etwas, aber das legt sich mit der Zeit. Schadstoffe geben sie laut diversen Tests trotz des unangenehmen Geruchs keine ab, weswegen wir sie bedenkenlos einsetzen.

Den Kübel für die Pflanzung vorbereiten

Wie jede Pflanze mag es auch die Blaubeere nicht, wenn sie in Wasser steht. Feucht gern, aber bitte nicht nass. Aus diesem Grund muss man beim (Maurer)kübel daran denken, Drainagelöcher hinein zu bohren. Sofern deiner die schon hat, kannst du diesen Schritt überspringen.

Wir machen bei einem 60L Kübel mit einem Bohrer sechs Löcher rein, die aus jeweils 3 Löchern zusammen bestehen. Dadurch ist das Loch jeweils groß genug, um sich nicht so schnell zuzusetzen.

Zusätzlich machen wir seitlich noch Löcher auf jede der vier Seiten rein, sodass zwar etwas Wasser im Kübel stehen könnte (wenn sich die Löcher unten zusetzen) es aber dann an den Seiten ab einer Höhe von 2-3cm abfließen würde.

Die richtige Erde für Blaubeeren im Kübel

Blaubeeren benötigen spezielle Erde. Diese muss einen PH Wert im sauren Bereich haben. Das bedeutet, dass der PH-Wert zwischen 4 und 5,5 liegen sollte. Normale Blumenerde liegt deutlich darüber und ist für Blaubeeren nicht geeignet. Rhododendron Erde ist hier das Ziel. Diese verfügt in der Regel über einen PH Wert um die 4,4 und kann bedenkenlos genutzt werden. Es gibt zwar Anbieter, die sagen, dass deren Sorten mit normaler Erde klar kommen, aber bitte glaub’ ihnen nicht. Den Fehler haben wir anfangs auch gemacht. Für Blaubeeren immer saure Erde nehmen!

Als wir nun neue Blaubeerpflanzen in diesem Jahr in die Kübel setzen wollten, sind wir bei den Preisen für die Rhododendron Erde (bis zu 20 EUR für 35L war der Spitzenwert) fast vom Hocker gefallen. Die sind so hoch geschossen, dass man sich schon stark überlegen muss, ob man damit 60 – 90L Kübel vollmachen möchte, oder nicht.

Zum Glück haben wir eine Methode im Einsatz, die die Kosten massiv senkt. Zusätzlich haben wir einen Raiffeisenmarkt bei uns in der Nähe, der diese und andere Erden überraschend “günstig” anbietet. 70L kosteten dort nur 14 EUR, was ein guter Preis ist.

Trotzdem wollten und konnten wir damit nicht vier neue Kübel vollmachen und haben daher unsere altbewährte Methode verwendet:

Unten in den Kübel kommt Schnittgut als Drainage. Hier haben wir Reste vom Sommerflieder genutzt, wie man auf den Bildern sieht. “Besser” wären Tannen, Kiefernreste etc. gewesen. Aber das ist nicht so schlimm.

Darauf haben wir dann die Geheimzutat gegeben. Sie ist günstig, perfekte Grundlage als Langzeitdünger für Blaubeeren und wird mit der Zeit zu saurer Erde: Rindenmulch! Hier kostet ein 70L Sack im Raiffeisen nur 5 EUR und das ist im Vergleich zur teuren Rhododendron Erde wirklich “geschenkt”.

Damit haben wir die Kübel zu rund zwei Dritteln gefüllt und anschließend die Rhododendron Erde mit knapp einem Drittel hinzugegeben. So war der Kübel voll. In der Mitte macht man dann noch eine Loch für die Pflanze und füllt dieses auch großzügig mit Rhododendron Erde auf. So hat die Pflanze bestmögliche Anwachsmöglichkeiten und der Rindenmulch zersetzt sich über die Jahre und gibt seine Nährstoffe an die Rhododendron Erde weiter, bzw. wird zu einer sauren Erde.

Die Pflanze wird nun ordentlich angegossen und anschließend kann man nochmal mit Rindenmulch mulchen, sodass sich die Feuchtigkeit besser in der Erde hält. Diese Methode hat sich über Jahre bei uns bewährt und die Pflanzen tragen jedes Jahr mehr und mehr Früchte.

Der richtige Standort für Blaubeeren im Kübel

Auch wenn Blaubeeren eigentlich Waldgewächse sind, lieben sie einen vollsonnigen Standort. Sechs Stunden pro Tag sollten es schon sein, damit die Früchte ordentlich süß werden und ausreifen können. Dadurch muss man aber auch in besonders trockenen Sommern hin und wieder gießen. Uns ist das einen Sommer nicht gelungen, da wir längere Zeit nicht zu Hause waren. Leider hat die Familie vergessen, sich darum zu kümmern und als wir zurück kamen waren all unsere großen Blaubeerpflanzen braun und vertrocknet. Das war natürlich ein mega Schock und wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben, aber 9 von 10 haben es zum Glück überlebt und treiben dieses Jahr wieder Blätter und ein paar Blüten.

Fun Fact: Wenn man die Pflanzen so lange nicht gießt und sie derart leiden, schrumpfen auch die Blaubeeren extrem. Wir hatten noch Früchte dran, die nach den katastrophalen Wochen noch am Strauch hingen, jedoch komplett verschrumpelt waren. Da Sohnemann aber die Früchte so liebt, hat er sie trotzdem abgerissen und war ganz verzückt. Daher habe ich sie auch probiert und es waren tatsächlich Blaubeer-Rosinen. Mega lecker und intensiv. Trotzdem würde ich diese Methode nicht empfehlen. *zwinker*

Wir hoffen, dass dir dieser Artikel geholfen hat, Blaubeeren im Kübel zu kultivieren. Es ist wirklich sehr einfach und funktioniert auch auf einem Balkon oder einer Terrasse. Wenn du dich noch für weitere Beerenpflanzen interessierst, könntest du einen Blick auf unsere Karamellbeere, die Taybeere oder die Goji-Beere werfen.

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Über Dennis

Mein Name ist Dennis, ich bin 38 Jahre alt und wohne zusammen mit meiner Frau Beth Eden und unserem Sohn David in Herten. Das liegt mitten im Ruhrgebiet, weswegen wir uns auch für diesen Namen entschieden haben. Seit Januar 2018 sind meine Frau und ich mit dem "Gartenfieber" infiziert und verbringen jede freie Minute damit, unser Paradies zu erschaffen.

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