In unserer heutigen Vorstellung geht es um eine Beerenpflanze, die ursprünglich aus China bzw. dem Himalaja stammt: die Karamellbeere. Die auch Schöne Leycesterie (Leycesteria formosa) genannte Pflanze gehört zu den pflegeleichten Vertretern ihrer Art. Sie ist winterhart, kann bei zu strengen Wintern jedoch bis zum Boden zurück frieren. Das macht jedoch gar nichts. Im Frühjahr treibt sie dann fröhlich wieder aus.
Ein ganz besonderes Highlight sind ihre Blütentrauben, die bis zum 20cm lang werden können. Diese geben der Pflanze auch ihren Namen Schöne Leycesterie. Hier haben wir viele Blüten, die nacheinander blühen. So kann es sein, dass man ganz oben schon reife Früchte hat, während am Ende der “Traube” noch Blüten hängen. Eine durchgängige Ernte ist somit gewährleistet.

Einziger Nachteil dieser Fruchtbildung ist, dass man i.d.R. keine großen Mengen der leckeren Beeren auf einmal ernten kann. Die Karamellbeere wird eher nach und nach reif, ganz im Gegensatz zu andere Exoten in unserem Garten (z.B. japanische Weinbeere, ). Hierbei handelt es sich also eher um ein “Naschobst”, denn um eine reichhaltige Ernte.
Wenn ihr auf anderen Webseiten lest, dass die Beeren leicht bitter seien, lasst euch nicht davon verschrecken. Ja, die Karamellbeeren sind im reifen Zustand leicht bitter und schmecken definitiv nicht bombastisch. Der Trick ist nun aber, die Beeren einfach noch etwas hängen zu lassen. Wartet, bis sie beinahe “matschig” sind. Drückt man sie zusammen und die Frucht zerplatzt, ist es die richtige Konsistenz. Lernt man schnell.
Wie pflückt man nun aber eine matschige Beere? Die Karamellbeere hat hierfür einen sehr schönen Behelf: den alten Blütenansatz. An diesem greift man die Beere und zieht sie vorsichtig aus der “Traube”. Nun ab in den Mund und man hat einen erstklassigen Karamellgeschmack. Keine Spur von Bitterkeit.
Die Karamellbeere selbst wird in ihrer Heimat bis zu 3m hoch und 2m breit. Das ist ein ordentlicher Brocken im kleinen Stadtgarten, jedoch ist sie sehr schnittverträglich. Soll sie kleiner bleiben, kann man beherzt zur Gartenschere greifen. Die Karamellbeere nimmt es einem definitiv nicht übel. Man sollte sie möglichst sonnig pflanzen, maximal halbsonnig. Bei uns hat sie auch im Kübel den bisherigen Winter mit einigen Frosttagen gut überstanden, ist nur an kleinen Teilen “abgestorben”. Die werden ausgeknipst und gut. Wenn du in Gegenden mit sehr kalten Wintern wohnst, dann würde ich mich sehr langsam ans Auspflanzen herantasten. Gut abdecken mit Rindenmulch, Reisig oder anderem, kann nicht schaden.
Die Vermehrung der Karamellbeere funktioniert sehr gut über Stecklinge. Dazu einfach einen ca. 20cm langen einjährigen Ast (nicht weich, sollte etwas fester sein aber nicht verholzt) abschneiden und ins Wasser oder direkt in die Erde stecken. Innerhalb kürzester Zeit wird er Wurzeln schlagen und wachsen.
Mit der Karamellbeere hast du auf jeden Fall eine Pflanze in deinem Garten, die bei deinen Besuchern für große Augen sorgen wird. Sobald sie dann die überreifen (!) Beeren probiert haben, werden sie kaum mehr gehen wollen. Eine klare Empfehlung von uns! 🙂

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