Exot vorgestellt: Akebia – Klettergurke

Die Akebia hat bereits vor vier Jahren Einzug in unseren Garten gehalten, jedoch habe ich bisher noch keinen Artikel darüber geschrieben. Das lag daran, dass wir noch keine Früchte ernten konnten. Euch nur über eine Rankpflanze zu berichten, ohne Erfahrung mit den Früchten zu haben, erschien mir falsch. Dieses Jahr ist es nun soweit, denn in diesem Jahr haben wir zum ersten Mal Akebia quintana probieren können.

Falls du noch nichts von der Pflanze gehört hast, musst du dich nicht wundern. Die Wenigsten dürften das. Diese Rankpflanze stammt ursprünglich aus Japan und China und kann nur sehr langsam hier Fuß fassen. Das liegt vermutlich daran, dass viele die Früchte zwar für interessant halten aber entweder keine ernten können oder von den vielen Samen abgeschreckt werden.

Vor allem der Punkt mit dem “nicht ernten können” ist aufgrund von verwirrenden Informationen im Netz noch oft der Fall. Die Akebia braucht zwingend eine zweite Pflanze, um Früchte bilden zu können. Sie blüht auch als Single, trägt jedoch keine Früchte. Erst als wir unsere zweite gepflanzt und drei Jahre gewartet haben, fing die Fruchtbildung bei beiden Pflanzen an.

Blüten der Akebia

Den dunkel lila farbenen Blüten mit einem angeblich schokoladigen Geruch verdankt die Pflanze auch den Beinamen: Schokoladenwein. Ich habe meine Nase quasi in die Blüten gedrückt, konnte den Duft aber überhaupt nicht vernehmen. Da war ich schon etwas traurig aber für Schokolade, bzw. Karamell im Garten haben wir ja unsere Karamellbeere.

Der Anbau der Akebia war bei uns sehr einfach. Hier im Ruhrgebiet gibt es Winter mit bis zu minus zehn Grad, wenn auch extrem selten. Kälter wird es aber nicht und eine gute angewachsene Akebia schafft das ohne Probleme. In raueren Lagen ist ein Schutz empfehlenswert.

Ansonsten braucht die Pflanze einen humosen Boden, damit sie keine Staunässe erleidet. Eine Rankhilfe ist definitiv von Nöten, da sie ansonsten über den Boden wandert. Wir haben dafür 3m lange Baumpfähle genutzt und diese rund 50 – 80cm in den Boden geschlagen. Anschließend haben wir Estrichmatten aus dem Baumarkt daran befestigt und aus diesen einen Tunnel gebaut. Die Akebia wachsen nun oben drauf und man kommt super an die Früchte heran. Da die Triebe bis zu sechs Meter lang werden, muss man entweder viel schneiden oder entsprechend Platz bieten.

Akebia am Rankgerüst

Auch Unterpflanzungen sind kein Problem. Schon die ganz jungen Akebia haben zwischen unseren Erdbeeren gestanden und sich empor gekämpft. Hat super funktioniert, falls jemand eine Idee braucht.

Die Früchte der Akebia

Kommen wir zum Punkt, der dich am meisten interessieren dürfte: die Früchte.

Akebia Frucht an der Pflanze

Von Juni bis September reifen die Früchte der Klettergurke heran und sind quasi die ganze Zeit hart. Ich war ziemlich am verzweifeln, wann sie wohl reif seien. Als Beth mir dann vor zwei Tagen sagte, dass die Früchte offen seien, bin ich sofort hin. Wie auf dem Bild zu sehen ist, sind die Früchte wirklich komplett geöffnet und das Fruchtfleisch mit den Samen ist zugänglich. Sehr hilfreich, muss ich mal sagen. Davon könnten sich manch andere Pflanzen eine Scheibe von abschneiden.

Gegessen wird das Fruchtfleisch, das man ganz unprofessionell von den Samen ablutscht. Verschlucken kann man die Samen auch, wie unser Sohn trotz mehrfacher Warnung bewiesen hat. Der Geschmack ist laut Sohn einer Freundin, der auch nicht zugehört hat, beim drauf beißen nicht der Hit. Also: Samen ausspucken.

Früchte der Akebia

Das Fruchtfleisch schmeckt je nach Sorte tatsächlich total unterschiedlich. Leider weiß ich nicht, welche Sorten wir haben. Wenn du die kennst, schreib mir doch bitte in die Kommentare.

Auf jeden Fall schmeckt das Fruchtfleisch der weißen Sorte wie cremiger, süßer Pudding. Der Wahnsinn, wirklich. Das Fruchtfleisch der lila Sorte ist kaum süß, dafür sehr fruchtig, was das weiße gar nicht ist. Während die weiße Sorte wie eine Raupe aussieht und mit den Fingern gegessen werden kann, braucht man bei der zweiten einen Löffel.

Früchte der lila Akebia

Beide Sorten sind aber echt lecker und empfehlenswert. Am Strauch halten sie sich ein paar Tage, bevor sie sehr schnell vertrocknen. Nachdem die ersten Früchte einige Tage auch unangetastet durch die Tierwelt blieben, sind später ausgereifte nun schnell angefressen oder sogar ganz leer. Hier scheint jemand auf den Geschmack gekommen zu sein.

Im Kühlschrank halten sich die Schalen inklusive des Fruchtfleisches ein bis zwei Tage, würde ich sagen. Wir haben sie am zweiten Tag gegessen und gekühlt waren sie sogar noch besser. Lässt man die Schalen im Warmen liegen werden sie schnell braun. Diese sollte man angeblich in gebratenen Zustand auch essen können, sie wären aber bitter. Eine Kollegin hat dies getestet, sagte aber, dass sie keinen bitteren Geschmack im gebratenen Zustand festgestellt habe. Beim Braten hätten die Schalen aber wie Popcorn gerochen. Bei den frischen Hüllen kann ich jedoch bestätigen, dass sie bitter sind, denn wir haben das Fruchtfleisch bis zum Rest ausgekratzt und sind ein wenig zu tief gekommen. War schon etwas unangenehm, aber wer Bittergurke mag, könnte auch mit den Akebia Fruchthüllen seine Freude haben.

Fazit: Die Akebia ist ein winterharter Exot, dessen Früchte optisch und geschmacklich überzeugen. Sie kann als Schattenspender an Pergolen (ist das die Mehrzahl von Pergola?) empor ranken und alles einen exotischen Touch verleihen. Dabei ist sie pflegeleicht, zeigt wann man ihre Früchte endlich essen darf und blüht im Frühsommer überwältigend schön.

Wenn ihr Samen davon haben wollt, guckt bitte in der Zeit von Ende September bis Januar auf Kleinanzeigen, vormals ebay Kleinanzeigen. Dort stellen wir die für eine kleine Aufwandsentschädigung ein. Deutlich schneller und garantierter für den Erfolg ist der Kauf von fertigen Pflanzen bei einem Gartenshop. Hier gibt es viele gute, die du über Google finden kannst.

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Über Dennis

Mein Name ist Dennis, ich bin 38 Jahre alt und wohne zusammen mit meiner Frau Beth Eden und unserem Sohn David in Herten. Das liegt mitten im Ruhrgebiet, weswegen wir uns auch für diesen Namen entschieden haben. Seit Januar 2018 sind meine Frau und ich mit dem "Gartenfieber" infiziert und verbringen jede freie Minute damit, unser Paradies zu erschaffen.

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