In unserem Beitrag über „Holunderblütensirup“ aus dem Jahr 2019 haben wir dir bereits von einer sehr einfachen Methode berichtet, was du mit Holunder machen kannst. In diesem Beitrag stellen wir dir noch eine andere Möglichkeit vor: das Holunderblüten Gelee.

Ende Mai bis Mitte Juni ist immer die Zeit, in der unsere Holundersträucher blühen. Schon von weitem kann man den imposanten Anblick genießen. Holunderblüten sind zudem das, was selbst ich als Blindfisch ohne Probleme erkenne. Die großen Blütendolden sind quasi unverwechselbar.
In der Vergangenheit hatten viele Grundbesitzer einen Holunder auf dem Grundstück stehen, da ihm nachgesagt wurde, dass gute Geister oder die Göttin Freya in ihm leben würden. Heute weiß man zumindest, dass viele Wirkstoffe des Holunders sehr förderlich für unsere Gesundheit sind. So kann man z.B. Holunderblütensirup bei Erkältungen oder Grippe verwenden.
Auch helfen die Blätter (einmal ordentlich zermatscht auf den Stich reiben) bei Insektenstichen. Sie lindern den Schmerz sehr schnell.
Holunder ist also eine sehr nützliche Pflanze, die zudem quasi fast unverwüstlich ist. Begrenzt man ihn nicht, wächst er bis auf 11 Meter, was unseren kleinen Garten sprengen würde. Daher schneiden wir ihn regelmäßig, was er gut verträgt.
In diesem Artikel geht es nun um eine Möglichkeit, die Blüten des Holunders zu verwenden. Später im Jahr kann man aus den Beeren auch noch Marmelade herstellen, aber das beschreiben wir dann in einem extra Artikel.
Wie macht man Holunderblüten-Gelee?
- Apfelsaft naturtrüb (1L)
- Holunderblütendolden (10 pro Liter)
- Gelierzucker 2:1
- einen großen Topf
- Gläser zum abfüllen (oder alte Marmeladengläser)
- Ein Sieb und / oder Küchentuch
Die Ernte der Holunderblüten findet am besten zur Mittagszeit an einem sonnigen Tag statt. Das hat den Hintergrund, dass möglicher Tau bereits getrocknet ist und kein Regen die Blüten ausgewachsen hat. Der Geschmack ist also am intensivsten. Wichtig ist, drauf zu achten, dass möglichst alle Blüten der Dolde geöffnet sind. So bekommst du den maximalen Geschmack heraus.
Die Blütendolden schneidet man am Stiel ab und legt sie dann in einen Eimer oder Topf. Wichtig ist, die Dolden nicht zu schütteln oder zu waschen. Dadurch würde man den wertvollen Blütenstaub verlieren. Mögliche Insekten krabbeln in der Regel in kürzester Zeit heraus oder können noch manuell entfernt werden.
Wir haben die Stile alle weitestgehend weggeschnitten, damit der Geschmack nicht verfälscht wird. Es lagen also quasi nur die Blüten mit minimalen Stängelresten im Topf.

Nun kommt der Apfelsaft hinzu. Wir haben uns hier für naturtrüben Bioapfelsaft entschieden. Es geht aber natürlich auch jeder andere. Pro Liter Apfelsaft sollten ca. 10 Blütendolden vorhanden sein. Das Ganze wird einmal ordentlich durchgerührt und die noch herausschwimmenden Insekten entfernt. Anschließend die Blütendolden z.B. mit einem Teller beschweren, damit sie alle im Apfelsaft liegen und nicht oben auf. Das Ganze muss nun für 24 Stunden ziehen.
Nach 24 Stunden geht es dann frisch ans Werk. Man gießt die Flüssigkeit durch ein sehr feinmaschiges Netz in einen ausreichend großen Topf. Am besten darauf achten, dass neben dem Holunderblütensaft nun auch noch genug Platz für den Gelierzucker ist und dass sich die Masse beim Kochen ausbreitet und somit aufsteigt.
Wir haben für ursprünglich 3 Liter Apfelsaft einen 5 Liter Topf genommen. Das war auch definitiv nötig. Nachdem man alle Blüten und Schwebestoffe herausgefiltert hat (wenn das Sieb nicht reicht, das Ganze nochmal durch ein Baumwolltuch abseien), kommt der Topf auf den Herd.
Hier wird der Inhalt nun zum Kochen gebracht. Währenddessen rührt man den 2:1 Gelierzucker hinein (1 Liter = 500g Gelierzucker). So lange rühren, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat. Anschließend das Gelee sprudelnd aufkochen und dann 3-4 Minuten kochen lassen.
Währenddessen immer wieder umrühren und parallel die Abfüllgläser heiß auswaschen. Alternativ können sie auch bei 100°C in den Backofen.
Nachdem die Masse 3-4 Minuten gekocht ist, wird das Ganze zügig in die heißen Gläser umgefüllt. Hierbei sauber arbeiten und den Rand immer mit einem Küchentuch abwischen. Dann Deckel drauf und fest zudrehen.
Während das Gelee nun abkühlt, bildet es ein Vakuum. Dadurch ist der Inhalt des Glases bis zu zwei Jahre haltbar. Ich kann jedoch aus eigener Erfahrung sagen, dass man es schon lange vorher verputzt hat.

Was macht man mit dem Holunderblüten Gelee?
Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Unsere Favoriten sind aber eindeutig:
- Aufs Brötchen zum Frühstück
- In den Quark
- Auf Vanilleeis (!!)
oder ins Porridge Wir wünschen dir viel Spaß mit dem Nachmachen des Rezeptes und würden uns über Feedback freuen. Hast du vielleicht noch eine Idee, wie man das Rezept verbessern kann? Schreib uns gern in die Kommentare. Wir würden uns freuen.


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