Erdbeermarmelade selber machen

Erdbeermarmelade war schon immer mein persönlicher Favorit. Als ich noch jung war, haben wir die immer nur im Supermarkt gekauft und selbst da fand ich sie toll. Da wir keinen wirklichen Garten hatten, waren meine einzigen Berührungen mit Erdbeeren das Pflücken beim Bauern im Sommer. Dass man Erdbeermarmelade selber machen kann und dass es wirklich simpel ist, wusste ich bis vor wenigen Jahren gar nicht. Erst als wir in unserem Garten jede Menge der leckeren Früchte ernten konnten und nicht mehr wussten, wohin damit, kamen wir auf die Idee. Seither gehört das Kochen von Erdbeermarmelade einfach zum Sommer dazu.

Was braucht man, um Erdbeermarmelade selber machen zu können?

Als erstes natürlich Erdbeeren, jede Menge Erdbeeren. Entweder erntet man diese, wenn man genug Platz hat, im eigenen Garten oder frisch vom Feld eines nahe gelegenen Bauern. Die aus dem Supermarkt würde ich nur im größten Notfall nehmen, da sie teilweise von weit her kommen und daher nicht vollreif geerntet worden sein können. Bedeutet im Klartext, dass ihr Geschmack niemals der einer reifen, frisch geernteten Erdbeere entsprecht.

Bei der Auswahl der Erdbeeren ist die Sorte nicht so wichtig. Jedoch gibt es massive Unterschiede. Sorten wie die Mara des bois (einer unserer Favoriten) tragen nicht so viele Früchte auf einmal, wie z.B. die Korona oder Senga Sengana. Letztere sind einmaltragend und bringen viele Früchte in ganz kurzer Zeit (meistens im Juni), wohingegen immer tragende Sorte von Sommer bis November tragen. Dafür aber weniger Früchte auf einmal. Wir persönlich lieben eine Kombination dieser Erdbeerensorten, da wir so genug für Marmelade und zum Einfrieren haben aber auch im Oktober und November noch große Früchte frisch ernten können.

Als zweites benötigst du Gelierzucker. Beim Discounter um die Ecke gibt es sogenannten 2:1 Gelierzucker sehr häufig. 3:1 und 1:1 sind eher selten zu finden. Die Zahlen zeigen dir, wie viele Früchte du auf ein Kilo des Gelierzuckers nehmen musst:

Bei 2:1 Gelierzucker musst du 2kg Früchte auf 1kg Gelierzucker nehmen. Bei 3:1 Gelierzucker sind es 3kg Früchte auf 1kg Gelierzucker.

Für süße Früchte hat sich bei uns der 3:1 Zucker bewährt, da die Früchte selbst schon eine Menge Zucker mitbringen und es sonst zu süß wird. Wer es aber gern süß mag, kann auch problemlos den 2:1 nehmen.

Drittens wird der Saft einer Zitrone benötigt. Der hält das ganze farblich rot und macht es, zusammen mit dem Zucker haltbar.

Abschließend benötigt man noch sterile Gläser. Man kann jetzt welche für teures Geld im Baumarkt, Internet oder Discounter kaufen oder man sammelt einfach die leeren Marmeladen-, Gurken oder Joghurtgläser mit Schraubverschluss. Wenn man selber nicht genug davon hat, kann man immer Freunde und Arbeitskollegen bitten, ebenfalls zu sammeln. So spart man eine Menge Geld und die Leute sammeln gern. So haben wir in kurzer Zeit jede Menge Gläser bekommen. Wichtig ist, dass der Deckel richtig schließt und nicht durchdreht.

Liste:

Rezept: Erdbeermarmelade selber machen

Unser Rezept bezieht sich jetzt auf 2kg Erdbeeren. Die Zitrone hat bei uns aber auch locker für 3kg gereicht. Die restlichen Werte müsstest du bitte anpassen.

  • 2kg Erdbeeren
  • 1kg Gelierzucker (2:1) oder ca. 700g Gelierzucker (3:1)
  • Saft einer Zitrone (nach dem Auspressen nochmal für 30 Sekunden in die Mikrowelle und erneut auspressen. Da kommt noch jede Menge Saft raus, versprochen)
  • Gläser
  • Einfüllhilfe (optional)
  • Pürierstab
  • einen großen Topf
Frische rote und weiße Erdbeeren und Taybeeren

Als erstes säuberst du die Erdbeeren, schneidest unschöne oder angebissene Stellen weg und entfernst ebenfalls das Grün. Wir halbieren kleine Erdbeeren anschließend oder vierteln sehr große, damit alles in etwa gleich groß ist. Wenn du einen Pürierstab hast, ist dieser Schritt aber nicht zwingend notwendig.

Die Erdbeeren gibst du nun in den großen Topf und füllst den Gelierzucker hinzu. Die ganze Masse wird nun mit einem Löffel oder dergleichen gut durchgemischt, damit der Zucker jede Erdbeere erreicht. Das wird dazu führen, dass der Zucker die Erdbeeren “zerstört” und Saft freigesetzt wird. Anschließend lässt du das Ganze für ein paar Stunden stehen. Bei uns sind es meistens 4-5 Stunden aber auch über Nacht ist das gar kein Problem.

Nun wird das ganze mit dem Pürierstab zerkleinert, sodass die Marmelade die gewünschte Konsistenz hat. Lässt man die Früchte groß, hat man Kompott, der sich für Porridge (Haferbrei) oder Grießbrei bzw. Pudding sehr gut eignet. Auch über das Vanilleeis kann man ihn gut geben. Aber ich schweife ab … Du kannst die Größe deiner gewünschten Früchte selbst bestimmen.

Jetzt bringst du das ganze zum Kochen. Es reicht, wenn das ganze einmal aufgekocht wird, bis Blasen aufsteigen.

Währenddessen bereitest du die Gläser vor, die du schon vorher perfekt gesäubert hast. Egal ob in der Spülmaschine oder von Hand, sie müssen richtig sauber sein, da sich ansonsten Schimmel bilden kann, der deine ganze Arbeit vernichtet. Hier also bitte nicht schludern.
Wenn du sicher bist, dass die Gläser sauber sind, wäscht du sie kurz vorm Einfüllen noch mit heißem Wasser aus. Hier bietet sich ein Wasserkocher an, damit es schnell geht.

Bitte geh hierbei vorsichtig vor. Die Gläser dürfen nicht zu kalt sein, wenn du das kochende Wasser darüber schüttest, da sie sonst explodieren könnten. Das will man nicht erleben!

Übergieße auch den Rand und den Schraubdeckel des Glases mit dem kochenden Wasser, um möglichst alle Bakterien abzutöten. Anschließend setzt du die Einfüllhilfe in das Glas und füllst die noch kochende Marmelade ein.

Ich habe selbst viel zu viele Gläser abgefüllt, um den Nutzen einer Einfüllhilfe nicht zu würdigen. Es spart jede Menge Zeit, denn ansonsten musst du ständig die Gläser mit einem sauberen Tuch von Marmelade säubern. Da geht viel Zeit drauf. Lieber einmal die zehn Euro investieren und 50% Zeitersparnis haben. Es lohnt sich, versprochen!

Sobald die Erdbeermarmelade nun in den Gläsern ist, machst du den Schraubdeckel drauf und drehst in ganz fest zu. Wir stellen die Gläser anschließend noch auf den Kopf, jedoch ist das bei sauberer Arbeitsweise nicht zwingend nötig. Wenn du es aber tust, dreh sie nach ca. 30 Minuten wieder um. Es wird sich ein Vakuum bilden, was hörbar mit einem leisen “Plöp” geschieht (während ich diese Zeilen schreibe, höre ich besagtes Geräusch aus der Küche. Gutes Timing!)

Nun ist deine selbstgemachte Marmelade fertig. Sobald das Glas abgekühlt ist, kannst du nun noch ein Etikett beschriften und es draufkleben. Schreib hier am besten den Monat und das Jahr darauf, damit du immer weißt, welche Marmelade du als erstes verbrauchen solltest.

Die Erdbeermarmelade sollte kühl und dunkel gelagert werden, z.B. im Keller oder Abstellraum. Ein bis drei Jahre sind dabei kein Problem, solange das Vakuum intakt ist. Das merkst du, wenn der Deckel kein Geräusch mehr beim Draufdrücken macht und es laut klackt, wenn du ihn öffnest.

Spezialtipp für besondere Erdbeermarmelade

Das Gute am Erdbeermarmelade selber machen ist, dass man sie verändern und personalisieren kann. Hast du zum Beispiel Taybeeren, Walderdbeeren, Himbeeren oder japanische Weinbeeren im Garten, kannst du eine Mischung ausprobieren. Wir nehmen gern die Taybeere mit hinzu, die sehr fruchtig aber leicht säuerlich schmeckt. Die Süße der Erdbeeren hebt den sauren Teil fast auf und es bleibt nur die fruchtige Note. Auch kann man noch Vanille mit hineingeben oder Zimt. Der eigenen Vorstellung sind keine Grenzen gesetzt.

Früchte der Taybeere

Als besonders aromatisch haben sich Walderdbeeren erwiesen. Einfach die kleinen Beeren mit in die Marmelade geben und schon hast du einen ganz besonderen Geschmacksbooster drin. Komplett natürlich!

Du siehst: Erdbeermarmelade selber machen ist ganz einfach! Was machst du am liebsten noch in die Marmelade rein? Verrate uns sein Geheimnis in den Kommentaren.


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Über Dennis

Mein Name ist Dennis, ich bin 38 Jahre alt und wohne zusammen mit meiner Frau Beth Eden und unserem Sohn David in Herten. Das liegt mitten im Ruhrgebiet, weswegen wir uns auch für diesen Namen entschieden haben. Seit Januar 2018 sind meine Frau und ich mit dem "Gartenfieber" infiziert und verbringen jede freie Minute damit, unser Paradies zu erschaffen.

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