Wir haben ja einige besondere Pflanzen in unserem Garten aber die japanische Weinbeere ist ein großer Favorit unter diesen. Die entfernt mit der deutschen Himbeere verwandte Pflanze stammt ursprünglich aus dem asiatischen Bereich. Hätte man sich bei dem Namen aber auch denken können, oder?
Sie ist komplett winterhart und trägt, ähnlich wie die Brombeere, an den vorjährigen Trieben Früchte. Es ist daher nicht ratsam, im Herbst alle Triebe runterzuschneiden. Besser ist es, nur die zu schneiden, die in dem Jahr Früchte getragen haben. Das sieht man aber auch leicht an der Farbe der Ranken. Diese werden deutlich dunkler und sterben über den Winter dann auch ab. Ein guter Zeitpunkt des Schnitts ist im Herbst. Sollte es jedoch im Winter regelmäßig sehr kalt werden, kann man den Schnitt auch problemlos auf den Frühling verlagern. Auf die Weise gibt es weniger Frostschäden im Wurzelbereich. Unsere hat aber auch -15 Grad im Winter 2021 problemlos überstanden.
Ähnlich wie die Himbeere bildet die japanische Weinbeere bis zu 3m lange Ranken aus. Diese sollte man am besten an einer Rankhilfe oder einer Mauer befestigen. Hätten sie dauerhaft Bodenkontakt würden die Früchte schnell faulen, bzw. von den Tierchen am Boden gefressen werden. Auch hat die japanische Weinbeere die Eigenschaft, Wurzeln zu schlagen, wo ihre Ranken den Boden berühren. Das geht manchmal schneller als man “gucken kann”. So haben wir im Herbst plötzlich neun neue Pflanzen gefunden, obwohl wir sie eigentlich hochgebunden hatten. Raffiniertes kleines Biest.

Da wir die Beeren jedoch lieben, hat uns das gar nicht gestört. Im Gegenteil, denn ständig werden wir von Gartenbesuchern gefragt, was das leckeres sei und wo man es bekommt. Gerne geben wir dann Ableger der Pflanzen ab.
In anderen Artikeln hatte ich gelesen, dass die japanische Weinbeere sehr durstig sei. Man müsse, je nach Standort zum Teil zwei Mal pro Tag wässern. Das haben wir definitiv nicht gemacht. Anderthalb Jahre lang stand unsere in einem 90L Maurerkübel und ist super gewachsen. Hat unregelmäßig Wasser bekommen und trotzdem jede Menge Früchte gebracht. Im letzten Herbst (2020) haben wir sie dann endlich in den Boden an den finalen Platz gesetzt und werden den Boden mit Grasschnitt mulchen, wie wir es überall machen. Das sollte dann eigentlich ausreichen. Solltest du jedoch einen sehr sandigen Boden haben, der schnell austrocknet wäre zusätzliches Wässern bestimmt nicht verkehrt.

Anfang Mai bis Juni öffnen sich dann jede Menge Blüten, die sehr haarig sind und ein klebriges Sekret absondern. Das soll vermutlich den Befall von Ungeziefer verhindern und funktioniert ziemlich gut. Wir konnten bisher keinen Schädling an der Pflanze feststellen. Im Sommer trägt die japanische Weinbeere dann jede Menge Früchte, die am besten frisch von der Pflanze schmecken. Sie werden nicht alle gleichzeitig reif, was eine laufende Ernte ermöglicht. Sobald die Früchte reif sind, werden diese auch schon von uns gepflückt. Ins Haus schaffen es die Wenigsten, denn sie werden direkt gegessen.
Aus der japanischen Weinbeere kann man aber auch Marmeladen und Gelees machen. Wenn man genug Früchte dafür sichern kann, geht das mit Sicherheit ziemlich gut. Da unsere kleinen Gartenbesucher jedoch ebenso die Früchte futtern, wie auch wir, hatten wir bisher keine Möglichkeit dazu. Immerhin erscheinen die Blüten auch in 2m Höhe, sodass ich mir einige sichern kann, an die meine Frau mit ihren 1,5m nicht herankommt. 🙂

Im Grugapark in Essen haben wir diese Pflanze auch einmal gesehen. Zufällig waren einige Früchte reif und wir haben sie dann direkt “probiert”. Die Augen der an uns vorbeilaufenden Besucher waren ziemlich weit aufgerissen, da sie die Pflanze scheinbar nicht kannten. Zwei Bekloppte, die “unbekannte Früchte” futtern waren ihnen dann wohl nicht ganz geheuer.
Wir können euch die japanische Weinbeere nur ans Herz legen und wollen noch eine zweite Pflanze fest integrieren, da das – wie bei fast allen Pflanzen – den Ertrag deutlich steigern soll. Ansonsten sind die japanischen Weinbeeren jedoch selbstbefruchtend. Eine reicht definitiv.
Wenn du noch andere Beerenpflanzen anbauen möchtest, solltest du definitiv einen Blick auf unseren Beitrag zur unendlichen Ernte werfen. Da geben wir einige nützliche Tipps. Auch ist eine Anmeldung am Newsletter immer eine sinnvolle Sache, denn wir haben noch weitere Exoten, die wir in Kürze vorstellen werden.

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Danke für diesen guten Beitrag, hat mich sehr neugierig auf die Pflanze gemacht. Deswegen würde ich gerne mehr von euch hören.
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Ich habe heute euren traumhaft schönen Garten kennengelernt.
Auf die Beeren bin ich mächtig gespannt.
Vielen Dank für die tollen Tipps und die super gut erklärte Seite.
Vielen Dank für das Lob. Das freut uns sehr. Wenn noch Fragen auftauchen, gerne jederzeit melden 🙂
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