Unendliche Ernte – mit nur einmal anbauen


Der Garten oder auch der Balkon sind ein wunderbarer Ort, an dem sehr viele Lebewesen zusammenarbeiten. Wir als Gärtner nutzen dieses Leben, um möglichst viel Ertrag aus unserem Fleckchen Erde zu generieren. Was gibt es also wichtigeres, als eine unendliche Ernte? Vorzugsweise eine, bei der man sich nicht jedes Jahr krumm machen muss, versteht sich von selbst. Was erst einmal nach Utopie klingt, ist im Grunde sogar sehr simpel. Man muss nur wissen, worauf man achten muss.

Fangen wir bei den größten Exemplaren an: den Bäumen. Hat man genug Platz, kann man einige von ihnen pflanzen. Steht der Baum einmal, wächst er weiter und weiter und bringt in der Regel ab dem dritten Standjahr Ertrag. Dieser Ertrag wird nun jedes Jahr mehr und mehr. Nicht umsonst gibt es den Ratschlag, als allererstes nach Erwerb eines Gartens, Bäume zu pflanzen. Sie brauchen länger, um Obst zu erzeugen, lohnen sich aber enorm.

Wir selbst haben unsere Bäumchen aus dem Internet bestellt und im Lidl erworben. Dazu zählen eine japanische Pflaume, eine Säulenpflaume, eine Kirschpflaume, mehrere Apfelbäumchen, ein Pfirsich, zwei Maulbeeerbäume und eine chinesische Dattel. Alle Bäume haben wir im ersten bzw. zweiten Jahr eingepflanzt. Da sie einen Wurzelballen hatten, war dies das ganze Jahr über möglich. Einzig im Winter sollte man das nicht tun, da Frost die Wurzeln schädigen kann.

Hat man nicht so viel Platz (was bei uns auch der Fall ist) kann man auf klein bleibende Sorten ausweichen. Es gibt welche, die nur sehr langsam wachsen. Andere wachsen nur gerade in die Höhe (Säulenobst) und wieder anderes bleibt winzig (Zwergobst). In jedem Fall lohnt sich eine ausführliche Recherche, bevor man anfängt die Pflanzen einzusetzen. Sonst hat man doppelten Ärger und man muss ein Lebewesen entfernen, das nichts falsch gemacht hat.

Unendliche Ernte gibt es auch in einer Nummer kleiner. Was nicht bedeutet, dass der Ertrag deutlich weniger wird: Beerensträucher / –pflanzen.

Jeder kennt sie. Manchen sind sie sogar ein Dorn im Auge (Wortspiel beabsichtigt). Die Rede ist von Brom- und Himbeeren aber auch Stachelbeeren und Johannisbeeren. Vor allem erst genannte haben einen unbändigen Verbreitungsdrang, den man schon früh limitieren sollte. Ansonsten hat man sie schnell im ganzen Garten. In einer Saison hat unsere Himbeere rund zwei Meter lange Wurzeln ausgebildet, aus denen neue Pflanzen gekommen wären. Also auf jeden Fall drauf achten – oder direkt in Kübel pflanzen.

Ich bin ein absoluter Beerenfan muss ich gestehen. Würde es nach mir gehen, hätten wir viel weniger Gemüse und noch mehr Beerensträucher. Leider … oder zum Glück setzt sich Beth da stark genug durch, sodass es nicht Oberhand nimmt.

Trotzdem haben wir bereits sehr viele verschiedene Beeren bei uns im Garten. Stand Januar 2021 sind das viele Herbsthimbeeren, eine Brombeere, japanische Weinbeere, zwei Taybeeren, drei Stachelbeeren, vier Johannisbeeren, zwei Karamellbeeren, eine Missouri-Beere, zwei Ugni (chilenische Guave), jede Menge (!) Erdbeeren (sind zwar botanisch keine Beeren, aber das stört mich jetzt nicht :D), zwei Aroniabeeren, Goji Beeren, Jostabeeren und einige Blaubeeren. All diese Pflanzen sind sehr pflegeleichte Beerensorten, was uns sehr wichtig ist.

Bei den Erdbeeren können wir ganz besonders die Sorte Mara des Bois empfehlen. Sie trägt sehr große Früchte bis zum Herbst und ist die perfekte Gartenerdbeere. Man kann sie z.B. hier erwerben: Amazon (*)

Du siehst, wir sind ziemlich gut aufgestellt und all diese Pflanzen bringen jedes Jahr Ertrag, ohne dass man sich (viel) um sie kümmern muss. Ja, ein Schnitt pro Jahr muss man durchführen aber das wars auch schon. Hält sich also definitiv in Grenzen. Unsere Brombeere ist aktuell rund dreißig Jahre alt (!) und bringt jedes Jahr Unmengen von Früchten hervor, die wir gar nicht alle essen können.

Unendliche Ernte bei Gemüse

Man glaubt es kaum, aber auch beim Gemüse gibt es einiges, was sich selbstständig vermehren kann. Dafür bietet es sich an, jeweils die zwei Besten (ganz wichtig, auch wenn es weh tut) der Pflanzen einfach stehen zu lassen, bis sie blühen. Anschließend kann man Samen ernten oder sie einfach selbst aussäen lassen. Schon hat man im nächsten Jahr erneut Pflanzen.

Das klappt vor allem mit Salat und Kohl sehr gut. Aber auch Karotten und anderes Wurzelgemüse bildet spätestens im zweiten Standjahr Blüten und anschließend Samen.

Kommen wir nun zu einer Pflanzenart, die wir bei Garten im Ruhrpott sehr mögen: das Wurzelgemüse. Unser Favorit in Bezug auf Einfachheit, Ertrag und Vermehrung ist eindeutig der Topinambur. Es gibt kaum eine Pflanze, die sich einfacherer vermehren lässt. Man behält einfach eine der vielen Knollen und pflanzt sie wieder ein / bzw. lässt sie im Boden. Im nächsten Frühjahr kommt die neue Pflanze und erzeugt ihrerseits wieder jede Menge neuer Knollen. Das selbe Prinzip gilt für die Kartoffel, die jedoch nicht frostfest ist. Diese am besten in rauen Lagen nicht im Boden lassen, sondern kühl und dunkel im Keller lagern.

Auch die Erdmandel ist sehr einfach wieder zu vermehren, da sie jede Menge kleiner Knollen ausbildet. Diese im Haus trocken überwintern und im Frühjahr wieder aussäen. Schon kriegt man jede Menge neuer Pflanzen. Weitere Favoriten sind die Oca und die Yacon. Beide muss man im Winter frostfrei stellen, aber ansonsten kaum beachten. Der Knollenziest hingegen ist komplett winterhart und kann auch problemlos “für immer” angebaut werden. Eine Kübelhaltung ist bei allen dreien perfekt.

Natürlich gilt das Prinzip mit der selber Aussaat auch bei Blumen. Diese produzieren in der Regel jede Menge Samen und sichern sich auf diese Weise ihren Fortbestand.

Du siehst also, dass es einfache Möglichkeiten gibt, jedes Jahr Obst, Gemüse und Beeren zu ernten, ohne sich um die Aussaat zu kümmern. Ein weiterer Vorteil der o.g. Sorten ist, dass bei vielen Sorten mit jedem Standjahr der Ertrag anwächst. Vor allem bei Bäumen und Sträuchern steigt die Ernte jedes Jahr und schon bald hat man mehr, als man alleine verbrauchen kann. Ein sehr gutes Gefühl!

Hast du noch Pflanzensorten, die sich einfach vermehren lassen, Fragen oder Anregungen? Dann schreib uns doch bitte einen Kommentar und wir werden möglichst schnell antworten.


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Über Dennis

Mein Name ist Dennis, ich bin 38 Jahre alt und wohne zusammen mit meiner Frau Beth Eden und unserem Sohn David in Herten. Das liegt mitten im Ruhrgebiet, weswegen wir uns auch für diesen Namen entschieden haben. Seit Januar 2018 sind meine Frau und ich mit dem "Gartenfieber" infiziert und verbringen jede freie Minute damit, unser Paradies zu erschaffen.

6 Kommentare

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  5. Dieser Artikel hat mir sehr geholfen. Mit der unendlichen Ernte beschäftige ich mich im Moment. Jetzt weiß ich, was zu tun ist.

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