Mulch – perfekter Schutz für den Boden

In einigen Artikeln haben wir ja bereits erwähnt, dass wir uns für unseren Boden sehr interessieren. Seine Gesundheit ist Grundlage für eine reiche Ernte, weswegen wir uns versuchen gut um ihn zu kümmern. Die Rede ist natürlich von Mulch.

Bei dem Thema “mulchen” scheiden sich bekanntlich die Geister. Die einen finden es hässlich und unaufgeräumt, die anderen lieben es und sehen es als natürlich an. Auch wird irrtümlicher Weise das mulchen als Allheilmittel gesehen, was es natürlich nicht sein kann. Besonders Besitzer von riesigen Flächen und die industrielle Landwirtschaft haben in der Regel keine Möglichkeit, Mulch auszubringen. Sinn dieses Artikels ist nicht, diese Anbieter zu bekehren, sondern “Kleingärtnern” bis zu ein paar tausend Quadratmetern die Vorteile nahezubringen.

Holzhackschnitzel als Mulch

Klären wir aber erst einmal, was Mulch überhaupt ist:

Mulch ist ein organischer Schutz für den Gartenboden. Er kann aus Rasenschnitt, Laub, Holzhackschnitzel, Rindenmulch, Pflanzenmaterial oder Gemüseresten bestehen. Jedes Material hat andere Vor- und Nachteile und sollte auf den eigenen Boden optimiert genutzt werden. Der Mulch liegt auf der nackten, aktuell unbepflanzten Erde und schützt diese vor der direkten Sonneneinstrahlung. Zeitgleich reduziert er die Auswaschung wichtiger Nährstoffe und schützt die Bodenlebewesen. Er sorgt somit für ein Mikroklima, in dem es sich gut leben lässt.

Die Natur selbst sieht nackte Böden nicht vor. Entsteht irgendwo neues Land oder wird eine Fläche frei, kommen zügig die ersten Pionierpflanzen per Samen an. Sie machen sich breit und schon “bald” entsteht ein komplettes Ökosystem.

Mulch im eigenen Garten?

Bis vor einigen Jahren war es ein absolutes “No Go”, wenn die Beete im Garten nicht aufgeräumt waren. “Unkraut” oder anderes totes Material hatte sofort beseitigt zu werden. Was sollen denn die Nachbarn denken?!
Auch heute werden Freunde von uns noch schief angesehen, weil ihr Vorgarten “verwildert” ist.

Wir sind da ganz anders. Wir nutzen Mulch seit jeher in unserem Garten. Das hat den Hintergrund, dass wir möglichst wenig invasiv arbeiten möchten und zudem auch “faul” sind. Mulch im Garten auszubringen verringert nämlich den Pflegeaufwand für die Pflanzen enorm. Eine dicke Schicht des Materials sorgt dafür, dass Unkräuter kaum Licht bekommen und sich nur schwer den Weg zur Sonne erkämpfen können. Dort angekommen, kann man sie somit ohne Aufwand entfernen.

Auch sorgt unsere 10 – 15cm dicke Mulchschicht im Sommer dafür, dass wir unser Gemüsebeet so gut wie nie gießen müssen. Der Boden ist trotz mehrwöchiger Hitzeperiode noch angenehm kühl und feucht, sodass es den Pflanzen gut geht. Das liegt aber auch daran, dass wir unsere Beete ohne Umgraben angelegt haben und wir an sich einen schön lehmigen Boden haben. Bei sandigem Boden bringt auch die dickste Mulchschicht nicht das von uns genannte Ergebnis.

Neben den oben genannten Boni hat der Mulch noch einen Weiteren: er dient als Futter für die Bodenlebewesen.

Regenwürmer, Tausendfüßler und andere Gartenhelfer fressen den Mulch sehr gern auf und ihre Ausscheidungen düngen die umstehenden Pflanzen. Zeitgleich lockern sie den Boden auf, was dazu führt, dass Regen besser gespeichert werden kann und der Boden nicht weggewaschen wird.

Nachteile von Mulch

Bei der Auflistung der ganzen Vorteile kann man schnell denken, dass Mulch ein Wundermittel sei. Es gibt jedoch auch Anwendungsbereiche, wo Mulch nicht nur “nicht vorteilhaft” sondern sogar schädlich ist.

Vor allem bei der Aussaat von Gemüse oder Blumen muss man beachten, dass der Mulch vorher entfernt werden muss. Ansonsten hat das gewünschte Gemüse / die Blume das selbe Problem wie Unkraut: es muss sich erst einmal durch den Mulch kämpfen, was viel Kraft kostet. Mulch daher erst an die Pflanzen geben, wenn sie bereits 10 – 20cm hoch sind. So vermeidet man dieses Problem.

Die Menge an Mulchmaterial, das man selbst herstellen kann ist irgendwann limitiert. Wir haben einen 450qm Garten, der zu mehr als zwei Drittel aus Beeten besteht. Der Rest ist Gras- und Wegfläche, die letztlich nicht genug Mulchmaterial produziert, um eine 20cm Mulchschicht aufzubauen. Stellt man sich das ganze nun in größeren Dimensionen vor, ist klar, dass ein Landwirt seine, mehrere Hektar großen Felder kaum mulchen kann. Er müsste mindestens die selbe Menge an Fläche nur für die Mulchproduktion bereithalten.

Wir bekommen unseren Rasenschnitt von den ganzen umliegenden Nachbarn, die teilweise einen “englischen Rasen” haben und wöchentlich mähen. Sie sind glücklich, dass sie den Rasenschnitt nicht zum Betriebshof bringen müssen und wir freuen uns, dass wir unsere Beete damit bedecken können.

Erhält man Rasenschnitt von anderen / verwendet seinen eigenen, in dem jede Menge Unkrautsamen vorhanden sind, holt man sich jede Menge Unkraut in die eigenen Beete. Ja, das Unkraut wird trotzdem geschwächt aber man hat erst einmal viel mehr Arbeit als ohne Mulch. Daher am besten immer darauf achten, unkrautfreies Material zu verwenden.

Fazit

Für unseren Garten gibt es nichts Besseres als Mulch. Wir nehmen sämtliche Vorteile mit, ohne die Nachteile erfahren zu müssen. Dank unserer fleißig Gras schneidenden Nachbarn kommen wir (inzwischen) an genug Material heran und können unser Bodenleben füttern und beschützen. Ich bin jedes Mal erstaunt, wie viele Regenwürmer wir in einem neuen Pflanzloch finden. Vergleiche ich das mit dem ungeschützten Feld bei einem lokalen Bauern, wo wir 2021 ein Gemüsefeld haben, ist der Unterschied enorm. Auf einen Spatenstich haben wir zu Hause rund 10 – 15 Regenwürmer. Beim Feld ein, maximal zwei.

Regenwurm

Unsere Pflanzen wachsen kräftig, müssen nicht gewässert werden und auch das Düngen wird zum kleinen Teil von unseren Regenwürmern übernommen. Die Pflanzen sind gesund und tragen reichlich. Gleichzeitig wird das Unkraut massiv unterdrückt (Giersch ausgenommen, der kämpft sich durch!).

Für uns persönlich stellt sich daher nicht die Frage, ob wir weiter mulchen oder nicht. Wir tun es!

Wenn du aber ein Blumenbeet, eine Magerwiese oder ähnliche Biotope anlegen willst, ist Mulch der falsche Weg. Auch muss man darauf achten, welches Mulchmaterial man einsetzt. Hierzu sollte man sich einmal bei Youtube oder bei Amazon (*)zum Thema “Mulch” einarbeiten. Auf die Weise vermeidet man unnötige Fehler.


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Über Dennis

Mein Name ist Dennis, ich bin 38 Jahre alt und wohne zusammen mit meiner Frau Beth Eden und unserem Sohn David in Herten. Das liegt mitten im Ruhrgebiet, weswegen wir uns auch für diesen Namen entschieden haben. Seit Januar 2018 sind meine Frau und ich mit dem "Gartenfieber" infiziert und verbringen jede freie Minute damit, unser Paradies zu erschaffen.

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