Hydroponik – was ist das überhaupt?

Die meisten Gärtner wissen, dass Pflanzen nicht viel zum Wachsen brauchen: Sonne, Erde und Wasser. Es geht aber auch anders! In den USA ist es bereits ziemlich verbreitet, dass man sich bestimmt Kräuter und Salate einfach in der Wohnung zieht. Das kann man natürlich auch in Erde machen, aber das hat eben auch Nachteile. Viel einfacher, sauberer und effizienter geht es mit der Hydroponik.

Im Gegensatz zum normalen Anbau wird die Pflanze hier in ein Substrat (Bimsstein, Steinwolle, Tonkügelchen) gesetzt, das zum Teil im Wasser steht. Dadurch dass das Substrat so durchgängig feucht ist, keimen die Pflanzen sehr zuverlässig. Bei ein Jahr altem Saatgut für Salat hatten wir eine Keimquote von 100 Prozent innerhalb der ersten vier Tage. Tomaten sind ebenfalls sehr schnell gekeimt.

Salat zählt zu den Schwachzehrern und braucht daher nicht so viele Nährstoffe. Diese kann man aus dem Boden nicht wirklich herausholen, muss also aufpassen, wo man ihn hinein pflanzt. Bei der Hydroponik kann man die Düngerversorgung komplett selbst steuern. Im normalen Wasser befinden sich kaum Nährstoffe, sodass man alle zuführen muss. Da man genau weiß, wie viele Nährstoffe eine Pflanze braucht, kann man seine Düngergabe danach ausrichten. Statt „grob“ abzuschätzen und dann ohne Messung wöchentlich zu düngen, kann man bei der Hydroponik ganz einfach messen, ob eine Düngung erforderlich ist, oder nicht.

Wir selbst haben uns für das Ikea Växer System entschieden. Dies lag vor allem am Preis, der im Vergleich zu anderen Anbietern deutlich niedriger war. Wer einen Ikea in der Nähe hat, kann sich vor Ort von den Produkten überzeugen. Alternativ kann man das Ganze auch online über den Ikea Onlineshop kaufen. Inzwischen gibt es aber auch viele andere Anbieter, die vergleichbare Systeme (*) anbieten.


Bei unserem Växer System haben wir absichtlich auf die Anzuchtschale verzichtet. Diese ist unserer Meinung nach nicht notwendig. Man kann problemlos direkt in die normale Hydroponik säen.

Im Zweifel das Ganze mit durchsichtigen Plastikbechern (z.B. vom Grillfleisch, Gehacktem oder Ähnlichem) abdecken, wenn zwingend eine höhere Luftfeuchtigkeit nötig ist. Der Vorteil bei dem Växer System ist, dass wirklich alles aufeinander abgestimmt ist. Die Lampe ist stark genug, um die Pflanzen optimal mit Licht zu versorgen. Die kleine Lampe, die wir vorher eingesetzt hatten, war es nicht. Dadurch sind uns viele Keimlinge vergeilt (stark in die Höhe geschossen und dann verstorben). Mit der original Lampe war dies nun nicht mehr der Fall. Es sei aber fairer Weise gesagt, dass jede andere Pflanzenlampe es auch tut, sofern sie stark genug ist (mind. 12W, bzw. 4000K). Ihr braucht also nicht zwingend die Ikea Lösung!

Bei den Tomaten haben wir uns für eine klein bleibende Sorte entschieden. Ziel ist es, auch im Winter frische Tomaten ernten zu können. Ob uns dies gelingt, wird sich im Laufe der Zeit zeigen. Aktuell sind wir aber sehr zuversichtlich. Die Tomaten wachsen freudig, bilden jede Menge Wurzeln aus und sind gesund. Was kann man sich als stolzer Gärtner mehr wünschen?

Sobald die Tomaten / Salate / Chili zu groß werden, kann man sie problemlos in größere Töpfe umsetzen. Wir haben uns in diesem Fall für Joghurteimer aus dem Discounter entschieden und zusätzlich einen Gittertopf über Amazon bestellt. Anschließend macht man einfach ein Loch in den Deckel des Joghurtbechers, steckt den Netztopf hinein und topft die Pflanze um. Hierbei vorsichtig sein, dass die Wurzeln nicht verletzt werden (im Zweifel abschneiden, sie wachsen nach!). Der Joghurtbecher wird max. bis zur Unterkante des Topfes mit Wasser gefüllt, da die Wurzeln Sauerstoff brauchen. Würde man sie komplett im Wasser versenken, würde die Pflanze sterben.

Nun wieder düngen, und alles ist gut. Wir haben uns beim Dünger für Wuxal Universaldünger entschieden, da wir von der Qualität her keinen Unterschied zu einem teuren Hydroponikdünger feststellen konnten. 1ml des Düngers auf rund 700ml Wasser reichen aus, um Tomaten eine lange Zeit mit Nährstoffen versorgen zu können. Bei dem Salat haben wir 1ml auf rund 3L Wasser gegeben. Hier kann man sich ran tasten.

Wir werden dich in unserer Hydroponikreihe auf dem Laufenden halten und weiter fleißig experimentieren. Ein vollständiger Ersatz für den Garten soll es aber niemals werden. Es dient lediglich der Ergänzung und Optimierung.

Habt ihr auch schon mal Pflanzen in der Hydroponik angebaut, Fragen, Tipps oder Anregungen? Dann lasst uns doch bitte einen Kommentar da. Wir freuen uns darüber und antworten schnellstmöglich.


* Angaben erforderlich

Wir werden deine Daten auf keinen Fall weitergeben. Sie werden ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Eine nachträgliche Abmeldung ist jederzeit möglich. Der Link dazu befindet sich in dem Newsletter.

Über Dennis

Mein Name ist Dennis, ich bin 38 Jahre alt und wohne zusammen mit meiner Frau Beth Eden und unserem Sohn David in Herten. Das liegt mitten im Ruhrgebiet, weswegen wir uns auch für diesen Namen entschieden haben. Seit Januar 2018 sind meine Frau und ich mit dem "Gartenfieber" infiziert und verbringen jede freie Minute damit, unser Paradies zu erschaffen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert