Ein Gewächshaus ist ein Muss

In 2020 haben wir uns, zusammen mit unserem handwerklich sehr begabten Nachbarn entschieden, ein Gewächshaus zu kaufen. Da der Urlaub dank Corona-Pandemie eh ins Wasser gefallen war, haben wir die Urlaubskasse kurzerhand dafür verwendet. In diesem Artikel erzählen wir dir von unserer Erfahrung mit unserem Gewächshaus. Wir haben dies zum ganz normalen Preis gekauft (Stand März 2020 – 399,99 EUR). Für diesen Artikel bekommen wir keine Bonifikation jedweder Art. Er ist komplett unabhängig.

Ein Gewächshaus gehört in unseren Breiten einfach dazu, wenn man den Platz hat. Dank unseres 450qm großen Gartens, war das erst einmal kein Problem. Blöder Weise mussten wir dafür mehrere Beete “zerstören”, an deren Stelle dann das Gewächshaus entstanden ist. Das war aber ein Opfer, das wir gern bereit waren, zu bringen.

Bei unserer Recherche nach dem besten Gewächshaus kamen wir schnell an unsere finanziellen Grenzen. Wer das Geld hat, kann problemlos einige Tausend Euro für diesen Gartenhelfer ausgeben. Wir gehören leider jedoch nicht zu diesen Menschen. Daher haben wir uns ausführlich online nach billigen Gewächshäusern umgesehen und sind schlussendlich bei Amazon gelandet.

Auch hier gibt es eine große Auswahl, wobei die Rezensionen einem schnell die Auswahl eingrenzt. Von Angeboten, die über keine Rezensionen verfügten, haben wir sehr schnell Abstand genommen. Wer kauft schon gern die Katze im Sack?

Ein weiterer Nachteil an dem Online Kauf ist, dass man das Produkt vorher nicht angucken kann. Auch ist ein Zurückschicken zwar theoretisch möglich, in der Praxis jedoch kaum zu bewerkstelligen. Denn sind wir mal ehrlich: wer baut es wieder ab, packt es in den Karton und schickt es dann zurück? Genau: niemand.

Nach langem Hin und Her haben wir uns schließlich für das Gewächshaus von der Firma Zelsius entschieden (*). Uns haben vor allem die über 550 Rezensionen überzeugt und die Tatsache, dass unser Nachbar handwerklich sehr begabt und erfinderisch ist. Aufgrund der Hinweise in den Rezensionen, dass man ohne diese Fähigkeiten die Finger davonlassen sollte, hätten wir uns sonst dagegen entschieden.

Geliefert wurden uns schließlich 3 Pakete, im Abstand von 2 Tagen. Nicht sonderlich gut getimed aber es geht noch. Zu zweit konnte man sie gut in den Garten schleppen und ich bin froh, sie nicht mit meinem Ford Ka von der lokalen Poststelle abholen zu müssen. Das hätte nie im Leben gepasst.

Als wir das sogenannte Fundament des Gewächshauses aufgebaut haben, stellten wir schnell fest, dass die anderen Rezensenten recht gehabt haben. Das “Fundament” verdient den Namen in keinster Weise. Es ist so leicht, dass es problemlos davon geweht werden kann, wenn das Gewächshaus aufgebaut ist. Auch die beiliegenden Heringe waren eher als Witz zu verstehen. Keine Ahnung, warum der Hersteller sowas macht.

Wir haben dann erst einmal ein richtiges Fundament aus Stein und Beton gegossen (okay, wir haben nur die Erde weggeschaufelt, den Rest hat der Nachbar gemacht). Anschließend wurde das Fundament auf den Steinen festgeschraubt und begonnen, das Gewächshaus aufzubauen.

Hierbei zeigte sich erneut, dass die anderen Rezensenten recht hatten. Die Anleitung ist ein Witz. Wer nur damit klarkommen muss, dem gnade Gott. Dank einiger Internetvideos auf Youtube und dem Lesen der anderen Hinweise, haben wir es schließlich doch geschafft. Dass so manches nochmal auseinander und wieder zusammengebaut werden muss, gehört bei einem “günstigen” Gewächshaus wohl leider dazu.

Nach mehreren Tagen, verteilt über insgesamt zwei Wochen stand das Gewächshaus schließlich. Es war stabil, auch wenn wir das anfangs stark bezweifelt hatten. Um die Scheiben aber wirklich dauerhaft zu fixieren, haben wir mehrere Tuben Silikon verwendet. Das hat die Lücken zwischen den Scheiben gut abgedichtet und dafür gesorgt, dass das Gewächshaus die ersten Stürme gut überstanden hat. Inzwischen sitzen wir nicht mehr panisch am Fenster und starren auf das Häuschen, wenn es mal stürmt. Das liegt aber einzig und allein am massiven Fundament und dem Silikon.

Anschließend ging es daran, den verdichteten Boden wieder aufzulockern, damit wir das Gewächshaus schon 2020 richtig nutzen können. Das hat sehr gut geklappt und nachdem wir auch einen schmalen Weg gebaut hatten, konnte man problemlos darin umherlaufen.

Umherlaufen ist bei einer Breite von 1,9m aber deutlich zu viel gesagt. Unser Nachbar hat eins, das deutlich breiter ist und das gefällt uns deutlich besser. Bei unserem muss man bei der Auswahl der Pflanzen darauf achten, wie groß sie werden. Ansonsten kommt man gar nicht mehr durch. Wir hatten zum Beispiel rechts und links vom Eingang jeweils eine Naranjilla stehen und ich passte anschließend im Hochsommer nicht mehr durch. Da Beth aber sehr zierlich ist, konnte sie immer noch durchschlüpfen. Schön ist aber etwas anderes. Wenn du also die Möglichkeit hast, nimm auf jeden Fall ein breiteres Gewächshaus. Weniger als 2m sind definitiv nicht empfehlenswert.

Alles in allem hat uns das Gewächshaus im ersten Jahr nun gute Dienste erwiesen. Die Pflanzen darin sind gut gewachsen und nachdem wir auch automatische Fensteröffner (*) installiert haben, ließ sich das Klima darin gut kontrollieren. Zu Spitzenzeiten hatten wir gut 37 Grad darin, was bestimmten asiatischen Pflanzen sehr gefallen hat. Auch die Cassabanana aus Costa Rica ist förmlich explodiert. Zur Befestigung der Rankhilfen haben sich Gewächshausclips (*) als sehr praktisch herausgestellt. Sie passen perfekt in die Schienen des Gebäudes und man ist sehr flexibel in ihrer Benutzung.

Schon nach wenigen Monaten zeigte sich jedoch, dass Qualität eben doch ihren Preis hat. Schon jetzt haben wir an einigen Stellen des Gewächshauses Rost. Das ist eigentlich ein absolutes Unding und stört uns gewaltig. Auch bei einem Preis von rund 400 – 500 EUR sollte man erwarten können, dass das Material nicht nach so kurzer Zeit zu rosten anfängt. Wie sehr sich das dauerhaft auf die Stabilität auswirkt, können wir aktuell noch nicht absehen. Wir werden den Artikel aber dann ergänzen.

Auch ein Gewächshaus, bzw. den Boden darin sollte man im Winter schützen. Das hält ihn und die Lebewesen darin lebendig. Auf die Weise ist auch im nächsten Jahr eine reiche Ernte gesichert. Was wir hier benutzen, kannst du im Artikel nachlesen: Beete winterfest machen. (Link einfügen)

Wir hoffen, dass wir dir einen realistischen Einblick zu diesem Produkt geben konnten. Wie man sieht, hat der geringe Preis eindeutige Nachteile zur Folge. Neben der Situation mit dem Aufbau und der miesen Anleitung kommt die nicht optimale Qualität der Bauteile auf die Mängelliste. Hier müsste man eventuell vorher selbst Rostschutz auftragen, um die Langlebigkeit zu erhöhen. Trotz all dieser Mängel sind wir trotzdem sehr glücklich, das Gewächshaus zu haben. Es erleichtert uns die Gartenarbeit enorm und wir hoffen, dass es noch viele Jahre steht.

Hast du auch ein Gewächshaus oder dich vielleicht dagegen entschieden? Lass uns gern einen Kommentar da. Wir würden uns sehr darüber freuen.


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Über Dennis

Mein Name ist Dennis, ich bin 38 Jahre alt und wohne zusammen mit meiner Frau Beth Eden und unserem Sohn David in Herten. Das liegt mitten im Ruhrgebiet, weswegen wir uns auch für diesen Namen entschieden haben. Seit Januar 2018 sind meine Frau und ich mit dem "Gartenfieber" infiziert und verbringen jede freie Minute damit, unser Paradies zu erschaffen.

Ein Kommentar

  1. Pingback:Aussaat im Februar - Garten im Ruhrpott

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