Apios Americana – Die Erdbirne

Unsere Apios Americana ist nun seit rund 3 Jahren in unserem Besitz. Im ersten Jahr haben wir den Fehler gemacht und ihr keine Rankhilfe zur Verfügung gestellt. Das fand sie nicht gut und ist kaum gewachsen. Den Fehler haben wir dann 2019 nicht mehr gemacht und sie in einen Kübel mit angeschlossener Rankhilfe gesteckt. Hier gefiel es ihr richtig gut. Sie wucherte fleißig und war schon bald als Sichtschutz zu gebrauchen.

Ursprünglich stammt die Apios Americana, die auch als Erdbirne oder Indianerkartoffel bezeichnet wird, aus dem Osten der USA und Kanada. Hier haben angeblich die ersten Siedler die Knollen gegessen und so den harten Winter überstanden. Ob das so stimmt, lassen wir mal dahingestellt, es ist aber eine schöne Geschichte. Fakt ist jedoch, dass die Apios auf jeden Fall winterhart ist. Sie ist bei uns ganzjährig im Kübel und ist bis jetzt immer fleißig ausgetrieben.

Es handelt sich hierbei, wie schon erwähnt um eine Rankpflanze, die definitiv eine Rankhilfe benötigt. Sie kann sich problemlos selbst festhalten und ist erstaunlich gut darin, Punkte zum Festhalten zu finden. Da bin ich jedes Mal wieder beeindruckt. Innerhalb kürzester Zeit wächst sie auf knapp 2 Meter, wobei sie auch in die Breite wächst.

Mit ihrem Wachstum ist sie deutlich schneller als unsere Inkagurke, weswegen sie unsere Nummer 1 als Sichtschutz ist.

Unter der Erde bilden sich über das Jahr hinweg Knollen, die ca. 5-6cm groß sind. Diese sind wie an einer langen Perlenschnur aufgereiht, was der Grund ist, wieso wir sie im Kübel haben. Die Apios verbreitet sich gerne durch diese Knollen und kommt dann überall im Garten hervor. Darauf legten wir keinen großen Wert, daher der Kübel. Sobald das Laub im Herbst abgestorben ist, kann man die Apios ernten.

Sie schmecken vergleichbar mit Kartoffeln / Süßkartoffeln. Man kocht sie mit der Schale und schält sie anschließend. Je länger die Knollen in der Erde verbleiben, desto größer werden sie. Will man also nur die Rankpflanze nutzen, lässt man die Knollen einfach in der Erde und erntet sie nur, wenn es nicht mehr anders geht. Alternativ kann die Knolle auch roh gegessen werden.

Im Gegensatz zur Kartoffel wachsen die Knollen der Apios nur sehr langsam. Es dauert in der Regel zwei Jahre, bis sie eine akzeptable Größe zur Ernte erreicht haben. Das ist ganz schön lange und bestimmt auch einer der Gründe, warum sie sich als Nahrungspflanze nicht wirklich durchgesetzt hat. Wer kann schon zwei Jahre überbrücken?!

Ab August / September blüht die Apios Americana mit ihren pinken Blüten, die ordentlich was hermachen. Uns gefallen sie sehr gut. Samen haben wir bisher keine entnommen, angeblich soll man diese aber wie Bohnen oder Erbsen essen können. Also nicht nur oberirdisch, sondern auch unterirdisch essbare Teile. Was wünscht man sich mehr?

Da die Apios zu den Schwachzehrern gehört, benötigt sie kaum Nährstoffe. Einmal im Frühling Kompost untergemischt, reicht absolut aus. Wir geben ihr meistens dann im Sommer noch einmal eine Ladung verdünnte Brennesseljauche und das wars dann auch. Also alles in allem eine sehr pflegeleichte Pflanze.

Der Ertrag der Pflanze ist verglichen mit einer Kartoffel oder Topinambur absolut zu vernachlässigen. Die kleinen Knollen aus einem großen 90 Liter Kübel ergeben gerade mal zwei Mal Beilagen zu einer Mahlzeit. Wenn man also auf Selbstversorgung aus ist und Platz rar ist, dann ist die Apios nichts für dich.

Solltest du aber ein ziemlich unbekanntes Gemüse anbauen wollen, das an hier kaum kennt und was man zum reinen Genuss anbaut, dann könnte die Apios passen. Wir selbst werden sie aber nicht “im großen Stil” anbauen, sondern ihr einen einzigen Kübel lassen, in dem sie dann wuchern kann. Ähnlich verfahren wir mit unserem Knollenziest, der auch in Menge kaum “rentabel” ist, aber mega gut schmeckt und daher wieder angebaut wird.

Wenn du auch eine Apios haben möchtest, sieh mal bei uns in eBay-Kleinanzeigen vorbei, ob wir gerade welche anbieten. Alternativ gibt es sie auch bei Händlern wie Gartenrot.com


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Über Dennis

Mein Name ist Dennis, ich bin 38 Jahre alt und wohne zusammen mit meiner Frau Beth Eden und unserem Sohn David in Herten. Das liegt mitten im Ruhrgebiet, weswegen wir uns auch für diesen Namen entschieden haben. Seit Januar 2018 sind meine Frau und ich mit dem "Gartenfieber" infiziert und verbringen jede freie Minute damit, unser Paradies zu erschaffen.

11 Kommentare

  1. Hallo,
    hätte Interesse an der Erdbirne.
    GRUß Oliver

    • Knollen sind soeben auf die Reise gegangen. Sobald sie da sind, einfach in Erde legen und ruhig draußen überwintern. Sie treiben dann selbstständig aus.

      Wenn Fragen sind, gerne jederzeit melden 🙂

  2. Hallo,
    ich habe Interesse an einer Erdbirne.
    Können Sie mir eine Knolle oder evtl 3 Knollen anbieten?
    Viele Grüße

  3. Pingback:Rückblick: Das Gartenjahr 2020 - Garten im Ruhrpott

  4. Guten Tag, bin an der Erdbirne interessiert. 3-4 Stück hätte ich gern.
    Gruß
    Mo

  5. Hallo, ich entdecke gerade Permaveggies und möchte etwas rumexperimentieren. Allerdings finde ich nirgendwo etwas über die Verträglichkeit der Knollen. Für mich ist das wichtig, da ich eine chronische Darmentzündung habe. Topinambur beispielsweise beschert mir schlaflose Nächte. Kannst Du mir etwas darüber sagen, wie gut oder schlecht die Knollen verdaulich sind? Danke schonmal!

    • Hallo,
      Das kann ich leider nicht beurteilen, da wir sie nur einmal in sehr kleinen Mengen gegessen hatten. Leider haben wir inzwischen keine mehr, da der Ertrag sehr gering war.

      Sofern du es versuchst, immer mit ganz wenig anfangen. Topinambur hat bei mir auch sehr lange Probleme gemacht, bis sich mein Magen dran gewöhnt hat. Aber ich habe da keine gesundheitliche Einschränkung vorher gehabt.

      Liebe Grüße
      Dennis

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